Nervosität

Nervosität ist ein Zustand erhöhter Anspannung, der häufig vor ungewohnten, unsicheren oder bewertenden Situationen auftritt, etwa bei Präsentationen, Prüfungen, Vorstellungsgesprächen oder neuen Begegnungen. Sie geht oft mit körperlichen Reaktionen wie Herzklopfen, flauem Gefühl im Magen oder Zittern einher. Nervosität zeigt, dass uns etwas wichtig ist  und sich unser Körper  auf eine Herausforderung vorbereitet.

Im Berufsleben ist Nervosität weit verbreitet, vor allem in leistungsbezogenen oder sichtbaren Situationen. Sie wird jedoch oft als Schwäche missverstanden, obwohl sie ein Zeichen von Wachheit, Engagement und Bedeutung ist. Wer lernt, Nervosität nicht zu bekämpfen, sondern zu begleiten, kann sie sogar nutzen.

Führungskräfte können einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie Vorbereitung ermöglichen, Wertschätzung zeigen und Nervosität enttabuisieren, zum Beispiel durch eigene Offenheit („Ich war vor meinem ersten Pitch auch nervös.“). Menschen gehen unterschiedlich damit um: Manche werden leise, andere überspielen es mit Aktivität. Entscheidend ist, sie nicht wegzudrücken, sondern strategisch zu regulieren, etwa durch Atemtechniken, eine klare Struktur oder positive Selbstgespräche.

Was passiert im Körper? 

Das sympathische Nervensystem wird aktiviert: Adrenalin und Noradrenalin steigen an, der Herzschlag beschleunigt sich, die Atmung wird flacher, Muskeln spannen sich an. Der Körper kommt in Alarmbereitschaft, um schnell reagieren zu können – auch wenn die Situation objektiv ungefährlich ist.

Wo spüren wir Nervosität? Typisch sind Herzklopfen, ein Flattern im Bauch, zittrige Hände oder ein enger Hals. Manche spüren auch eine leichte Unruhe im ganzen Körper, vermehrtes Schwitzen oder das Bedürfnis, sich zu bewegen.