Enttäuschung

Enttäuschung tritt ein, wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden, wenn Pläne scheitern, Versprechen nicht eingehalten werden oder wir uns von jemandem missverstanden fühlen. Sie macht deutlich, dass uns etwas wirklich wichtig war, und konfrontiert uns mit einer Realität, die anders verlaufen ist als erhofft. Enttäuschung kann schmerzhaft sein, birgt aber auch die Chance zur Reflexion: Sie zeigt, wo unsere Bedürfnisse liegen  und wo es sinnvoll sein kann, neue Wege zu denken oder Erwartungen anzupassen.

Im Berufsleben ist Enttäuschung häufig,  jedoch  oft unausgesprochen: ein abgesagtes Projekt, fehlende Anerkennung, unerfüllte Erwartungen an Kolleg*innen oder Führung. Gerade in dynamischen Umfeldern wird viel erwartet und oft wenig ausgesprochen. Dabei ist Enttäuschung ein wichtiges Signal für nicht erfüllte Bedürfnisse.

Führungskräfte können helfen, Enttäuschung zu enttabuisieren: durch offene Gespräche, in denen Wertschätzung, aber auch Grenzen klar benannt werden. Menschen reagieren unterschiedlich:  manche ziehen sich zurück, andere werden wütend oder zynisch. Wer lernt, Enttäuschung als Wendepunkt zu sehen und nicht als Scheitern, kann daraus neue Motivation, Klarheit oder eine gesündere Haltung entwickeln.

Was passiert im Körper? 

Der Dopaminspiegel fällt, schließlich blieb die erwartete Belohnung aus. Das kann zu Antriebslosigkeit, niedriger Stimmung oder sogar innerer Leere führen. Cortisol kann ebenfalls steigen, wenn die Enttäuschung mit Stress verbunden ist. Der Körper reagiert häufig mit Anspannung, die Atmung wird flacher, der Blick zieht sich nach innen.

Wo spüren wir Enttäuschung? Viele erleben sie als Schwere in der Brust, ein drückendes Gefühl im Bauch oder als Leere im Kopf. Manche beschreiben auch ein inneres „Absacken“ – wie ein kurzer emotionaler Einbruch, der sowohl traurig als auch nüchtern wirken kann.