Scham
Scham ist das Gefühl, am liebsten im Boden versinken zu wollen, zum Beispiel, wenn wir glauben, etwas Peinliches gesagt oder getan zu haben. Sie bringt uns oft dazu, uns zurückzuziehen, zeigt aber auch, dass uns wichtig ist, wie wir auf andere wirken.
Im Berufsleben ist Scham oft unsichtbar, aber trotzdem präsent, etwa nach Kritik, einem Fehler oder in Situationen, in denen wir uns bloßgestellt fühlen. Sie kann dazu führen, dass Menschen sich zurückziehen, weniger einbringen oder aus Angst vor Bewertung nicht mehr ehrlich kommunizieren.
Führungskräfte spielen hier eine entscheidende Rolle: Wer einen sicheren Rahmen schafft, in dem Offenheit ohne Bloßstellung möglich ist, nimmt der Scham den Druck. Dazu gehört auch, mit den eigenen Unsicherheiten authentisch umzugehen und ein Klima zu fördern, in dem Lernen wichtiger ist als Perfektion.
Manche erröten sofort, andere frieren innerlich ein. Einige überspielen sie mit Witz, Rückzug oder Kontrolle. Wenn du selbst oder jemand im Team mit Scham zu kämpfen hat, hilft es, liebevoll auf die Situation zu schauen und nicht auf die vermeintliche Schwäche. Denn Scham ist nicht das Problem. Der Umgang mit ihr entscheidet, ob sie verletzt oder ob sie wächst.
Was passiert im Körper?
Cortisol steigt, das Herz schlägt schneller, das Gesicht wird heiß oder rot. Der Körper zieht sich zusammen, wir wollen uns „klein machen“.
Wo spüren wir Scham? Häufig als Enge im Brustkorb, Hitze im Gesicht oder ein Knoten im Bauch, manchmal begleitet vom Impuls, sich zu verstecken.