Schuld

Schuld fühlt sich oft schwer an, wie ein Druck, wenn wir wissen, dass wir jemandem Unrecht getan haben oder gegen unsere eigenen Werte gehandelt haben. Sie kann unangenehm sein, aber auch helfen, Verantwortung zu übernehmen und etwas wieder in Ordnung zu bringen.

Im Beruf ist Schuld oft ein Tabu. Fehler passieren, aber selten wird offen über das Gefühl gesprochen, das danach bleibt. Dabei kann Schuld – richtig verstanden – eine wichtige Ressource sein: Sie zeigt, dass jemand Verantwortung übernimmt und reflektiert. Führungskräfte können hier eine Vorbildfunktion einnehmen, indem sie mit eigenen Fehlern transparent umgehen und Raum für ehrliche Auseinandersetzung schaffen.

Manche reagieren mit Rückzug oder Vermeidung, andere mit übermäßiger Selbstkritik. Wenn Schuld nicht angesprochen wird, kann sie sich festsetzen, in Form von Unsicherheit, innerem Stress oder unterschwelliger Scham. Führungskräfte, die ein Umfeld schaffen, in dem Fehler als Lernchancen gesehen werden, helfen nicht nur der Einzelperson, sondern fördern auch eine vertrauensvolle Teamkultur. Denn wer sich nicht rechtfertigen muss, kann sich weiterentwickeln.

Es gibt beim Thema Scham & Schuld manchmal zwei Extremformen. Die Personen, die sich grundsätzlich Unschuld wissen und Ursachen stets im außen suchen und auf der anderen Seite, die Personen, die sich nahezu für alles in der Verantwortung sehen oder schämen. Solltest du selbst zu diesem Verhalten neigen oder jemanden aus deinem Team wiedererkennen: Hier besteht Handlungsbedarf!

Was passiert im Körper? 

Cortisol steigt, der Körper reagiert mit Anspannung, die Atmung wird flacher, der Puls schneller. Manchmal sinkt Serotonin, was sich auf die Stimmung auswirkt.

Wo spüren wir Schuld? Häufig als Druck in der Brust oder im Bauch, ein Kloß im Hals oder das Bedürfnis, sich zurückzuziehen.