Langeweile

Langeweile entsteht oft, wenn uns etwas fehlt, das uns wirklich interessiert oder herausfordert. Die Zeit scheint stillzustehen, alles wirkt gleich, und innerlich macht sich eine gewisse Leere breit. So unangenehm das sein kann – Langeweile ist auch ein Signal: Sie fordert uns auf, neue Reize zu suchen oder einfach mal zur Ruhe zu kommen.

Im Berufsalltag kann Langeweile entstehen, wenn Aufgaben zu eintönig sind, Herausforderungen fehlen oder die eigene Rolle unklar ist. Für Führungskräfte ist es wichtig, aufmerksam zu sein: Zeigt jemand im Team Anzeichen von innerem Rückzug, Desinteresse oder ständiger Ablenkung, kann das ein Hinweis auf Unterforderung sein.

Ein guter erster Schritt ist das offene Gespräch: „Was brauchst du, um wieder mehr Freude an deiner Aufgabe zu haben?“

Dagegen helfen neue Verantwortungsbereiche, Weiter-bildungsmöglichkeiten oder einfach die Einladung, eigene Ideen einzubringen. Wichtig ist, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wertschätzend und auf Augenhöhe.

Menschen gehen unterschiedlich mit Langeweile um. Einige werden unruhig und suchen sofort nach Ablenkung, etwa am Handy oder durch Multitasking. Andere ziehen sich zurück, wirken antriebslos oder müde. Wer lernt, Langeweile als Signal zu verstehen, kann sie nutzen: zur Reflexion, zum kreativen Denken oder um neue Impulse zu setzen ,für sich selbst oder für andere im Team.

Übrigens ist Langweile in der Berufswelt gar nicht so selten vertreten, wie man glauben mag. Einige Personen bewegen sich “unterm Radar”. Das liegt meist an zwei Ursachen: 1) Die Führungskraft hat keinen richtigen Zugang zu der Person oder selbst so viele Aufgaben, dass ihr das Team gelegentlich durchrutscht

2) Die Führungskraft hat so wenig (Fach-)Kenntnis über die Aufgabengebiete der Person, dass es kaum gelingt, realistisch einzuordnen, wie viel Zeit diese Aufgaben tatsächlich in Anspruch nehmen. Aber Achtung: Langweile und das vermeintliche herumdrucksen auf der Arbeit führen genauso zu Frustration und Fluktuation, wie ständige Überforderung und Dauerstress. Menschen brauchen  eine gute ausgewogene Balance zwischen stressigen und ruhigen Phasen! 

Was passiert im Körper? 

Bei Langeweile sinkt die Ausschüttung von Dopamin, dem Botenstoff für Motivation und Belohnung. Unser Gehirn läuft gewissermaßen im Energiesparmodus, die Herzfrequenz ist niedrig, und oft nimmt auch die körperliche Aktivität ab. Der Körper signalisiert: Hier fehlt gerade etwas, das mich reizt oder bewegt.

Wo spüren wir Langeweile? Langeweile zeigt sich meist als Trägheit im Körper – zum Beispiel in den Gliedmaßen, die schwer wirken, oder in einem drückenden Gefühl hinter der Stirn. Manche spüren sie auch als Unruhe im Bauch oder als ein ständiges Umherwandern der Gedanken ohne Ziel.